Hitparada-Kanzler
Onser Kanzler hat's wahrhaft gschafft. Vor ihm isch koiner en de Top 10 gwää, on er schafft's uff Ohieb uff Platz ois! Was des Geheimnis von seim Erfolg isch, on wie er's durch eiserne Prinzipia gschafft des älles zom erreicha, des erfährt dr gneigte Leser hier on jetz.
Zugäba, net jeder gennt em Gerd sein Erfolg. D'Opposition isch scho neidisch, dass der jetz in äller Munde isch. Kaum wiedergwählt - on no au no so knapp - hot er a baar Gsetzle vorgschlaga, wo ihn ruckzuck zom Gsprächsthema Nommer ois gmacht hen. Au der Ieberraschungsgäg mit de hohe Schulda, wo jetz do drzu gfiehrt hen, dass mr om a Steiererheehung net romkommt, der isch gut okomma. Om so neidischer isch Gelb-Schwarz wahrscheins, weil se sich de gleiche Gäg au fir noch dr Wahl uffghoba ghett hen...
On des isch des Ärgerliche: Dr Schrödrsgerd hot net bloß die gleiche Idea, sondern er dud se au genau so halbläbich omsetza wie d'Opposition als se no gar koine gwää isch. Wie ko mr sich do no profiliera? Des isch iberhaupts des Problem von de Politker heitztag: Die versinket älle en dr Profillosichkeit. Net umsonscht hot dr Wähler 's Gfiehl ghett, dass er eigentlich bloß die Qual der Wahl hot zwischa em großa Iebel on am noch greeßara. Wer do mit wellem Iebel gmoint isch, isch net a mol meh Gschmackssach gwää, sondern meh a Sach von kaum wahrzomnehmende Gschmacksnüonsa. Bei'ra versalzana Supp machet a baar Kernla meh oder weniger au nix meh aus.
Drbei isch dr Wähler an sich gar net so bleed wie die Politiker moinet! Dass mr spara muss, wenn mr an Haufa Schulda hat, des isch jedem klar. Do braucht mr net mol an Schwob zom sei. Dass Spara emmer a bissle oder au bissle arg wehdud, des ko sich au jeder denka. On die älteschte Binsaweisheit isch, dass mr am beschta bei de Subventiona spara kennt. Do sen sich sogar Politker aus älle Fraktiona einig. Aber no hat sich's au scho mit dr Einigkeit. Wenn's drom geht, welche Subventiona do genau gmoint sen, no hot jeder Politker, Lobbyischt, Gewerkschaftler, Wähler, wasauemmer nadierlich oine oder zwoi in Petto, wo bittschee net gspart werda derf. Nämlich wenn's oin selber trifft. Drbei isch wurscht, ob's oin omittelbar trifft, weil mr no weniger Geld kriegt, oder bloß mittelbar, weil mr Stemma verliera kennt. Des isch's Problem, des isch bekannt, des isch nix neis, on deswega traut sich dr gemeine Politker au bloß do zom spara, wo sich koiner wehra ko: beim kloina Mo. On der isch etz halt narret.
Fir d'Gerd isch au klar wieso: Den wo's trifft, der jammert halt emmer. Aber dr Gerd moint au, er ko nix dro ändra, oiner muss ja die Zeche zahla. On des isch eba grad verkehrt. Wieso zahlet die Zeche net älle zsamma? Wieso muss dr kloine Mo meh Steira zahla, aber an d'Braunkohle traut sich - zom hondertausendschte Mol - wieder koiner no? Wieso ko mr net saga: Mir missa älle spara? On macht a Konzept, wo jeder, ob Arbeiter, Ogstellter, Industrie, Handel, Dienschtleischtung, effentliche Verwaltung, Politik... eba oifach älle zrickstecka missa? Zom oina trifft's no dr oinzelne net gar so hart. Zom andra - on des isch no viel wichtiger - däd mr no säha, dass älle mithelfa, dr Karra aus em Dreck zom zieha. On weil dr Wähler wie gsagt eba net gar so domm isch wie d'Politiker moinet, däd er des akzeptiera anstatt sich vorzumkomma wie em Gerd sei liebschte Melkkuh.
Denn ois misset d'Politiker bedenka, wenn se sich dr Kanzlersong neiziehet: Galgahumor isch was schees. Aber er ko dr letschte Schritt vor der Resignation sei. En dr doppelte Bedeitong von dem Wort.
Gottfried Geggele
Die Wahlversprechen von heute sind die Steuern von morgen.
Abraham Lincoln
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