Bsinnung uffs wesentliche
Fir d'Politik in Deitschland bsteht doch no Hoffnung: Nach dr Diskussion om d'doppelte Staatsbirgerschaft, Zuwandrung, Spenda- on Korruptionsskandale on letschendlich dem Eklat em Bundesrat, hot sich d'Effentlichkeit endlich wieder oim Thema zugwendet, wo wirklich wichtig isch: Färbt sich onser Bundeskanzler dr Hoor oder net?
Emmer meh hot mr d'Eindruck, dass es grad voll egal isch, was mr eigentlich fir a Partei an dr Macht isch. Dass die oinzig seligmachende Wirtschaftsmethod dr von de USA vorgmachte Kapitalismus isch, do isch mr sich einig, seitdem au em Oschta koiner meh so richtig uff d'Sozialismus abfährt. Gut, des mit dem neie Markt hot mr sich a bissle andersch vorgstellt. Eigentlich war des so dacht, dass mir jetz älle Aktia kaufa on jeder do drbei reich wird. Aber au dr Wertpapierberater bei dr Bank hot's jetz kapiert. Als dem sei Kunde ogrufa hot on ihn grfogt hot "Versteh i des recht, mei ganzes Geld isch jetz weg?", no hot der dem gantwortet: "Ha noi, weg isch des net. Des gheert jetz bloß ebber andersch." Mr lernt halt nie aus.
Also, des Thema isch erledigt. Des vereinte Europa lockt jetzt au koin meh hinter'm Ofa vor. Des Theater, ob mr jetz d'Eiro eifihret oder net, ob mr's no verhindra ko, oder ob's des oinzig isch, was d'Wirtschaft retta ko... Des Theater isch jetz au aus, on dr Vorhang isch gfalla. Dr Eiro isch do, on wie mr gsäh hot, war dia Omstellung jetz doch viel ofiacher als mr zerscht denkt ghett hot: Die meischte Preise sen en Deitschland oifach 1:1 umgstellt worda. Do het mr au glei druff komma kenna.
Dr Herr Schröder hat allerdings oin Fehler gmacht, der ihm halt emmer no nachschleicht: Er hot versprocha, dass er die Zahl von de Arbeitslose en seiner Amtszeit halbiert. Do drbei hat er eigentlich a gute Idee ghett: Er hot ja genau gwisst, dass gega Ende von seiner Amtszeit dr Eiro eigfihrt wird. Bloß hat sich sei ursprüngliche Idee, dass die Arbeitslosazahl do drbei durch 1,95583 teilt wird, bleederweis als an Trugschluss rausgstellt. I schätz a mol den Berater, von dem er die Idee ghabt hat, hot er enzwischa entlassa.
D'Opposition hat's allerdings au net leicht. Dass Deitschland so a hohe Neiverschuldung hot, isch ja net erscht seit dr jetziga Regierung so. Die vorige Regierung hot des ja au net andersch gmacht. Genauso isch des au mit de Spenda-Affära. Do ko mr sich gegaseitig durchaus 's Wasser reicha. D'Wirtschaftspolitik isch sich ja au nemme so unähnlich, seitdem die Linke nach rechts grickt sen, on mit de Ausländer isch au koin Staat meh z'macha en dem vereinte Europa.
Bleibt oin Punkt, wo sich die Parteia wirklich onderscheida: D'Hoorfarb von ihre Kanzlerkandidata! On do liegt dr Has em Pfeffer: Isch dr Schröder echt so dunkel? Oder hilft er do a bissle noch? Ond wenn ja, ka mr'em Politiker traua, der seine eigne Hoor net traut? Noch drzu, wenn er von dr SPD isch on trotzdem seine Hoor fascht schwarz färbt? Macht der ons net älle was vor?
A ernschtes Problem, wo mir hier en Deitschland leesa missa. On die ganze Welt guckt uff uns, in heegschter Spannung veharrend. Wird Deitschland dem Jugendwahn verfallen, gfärbt oder net? Oder sich's eher dr Weisheit ergrauter Schläfa overtraua? Oder werd's gar a große grau-braune Koalition gäba? On vor allem...
Isch des Grau vom schwarza Stoiber wirklich echt?
Gottfried Geggele
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